Integrative Lerntherapie


Die integrative Lerntherapie ist eine Therapieform zur Behandlung von Lernstörungen wie Legasthenie (Lese-Rechtschreibstörung), Dyskalkulie (Rechenstörung), Konzentrationsschwierigkeiten und/oder ADHS. Beim Ansatz dieser speziellen Therapieform werden Methoden und Materialien aus den unterschiedlichen Bereichen der Lernförderung, Pädagogik und Psychologie zusammengefasst. Die integrative Lerntherapie ermöglicht den Aufbau der Schlüsselkompetenzen Lesen, Schreiben, Rechnen. Darüber hinaus wird die seelische Gesundheit gestärkt und eine angemessene Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sichergestellt. So setzt die Lerntherapie an den Stärken des Kindes an und bezieht sowohl die Familie als auch das Schulsystem mit ein.

 

Kinder mit Lernstörungen haben aufgrund der vielen Misserfolgserlebnisse das Vertrauen in sich verloren, Lesen, Schreiben bzw. Rechnen jemals zu erlernen. Ihr innerer Dialog ist geprägt von Selbstzweifeln, die ihren gesamten Lern- und Entwicklungsprozess beeinflussen. Bei Lernschwierigkeiten entsteht durch Leistungserwartung, Versagen, Misserfolg und Misserfolgserwartung eine Dynamik aus drei sich negativ verstärkenden Kreisläufen bzw. Dialogen.

 

Die Kosten einer Lerntherapie können unter bestimmten Voraussetzungen im Rahmen der Eingliederungshilfe nach §35a SGB VIII beim Landratsamt beantragt werden. Diesbezüglich beraten wir Sie gern.

Legasthenie-Therapie

 Eine Legasthenie-Therapie setzt an dem aktuellen Stand und den vorherrschenden Schwierigkeiten des Kindes im Bereich des Lesens und / oder Schreibens an, um diese langfristig zu verbessern. Im Verlauf des Prozesses werden gemeinsam mit dem Kind effektive Strategien entwickelt, um mit den Problemen beim Lesen und Schreiben umzugehen.

 

Mögliche Anzeichen für eine Legasthenie beim Lesen:

  • Probleme beim Verschleifen / Buchstaben werden als Einzellaute gelesen
  • niedriges Lesetempo
  • „verschwimmen“ im Text
  • häufiges Stocken
  • Auslassen, Vertauschen oder Hinzufügen von Wörtern, Silben oder einzelnen Buchstaben
  • Raten von Wörtern, Austausch mit ähnlichen Wörtern
  • monotones Lesen / fehlende Betonung
  • Probleme beim Wiedergeben des Textinhaltes

Mögliche Anzeichen für eine Legasthenie beim Schreiben:

  • Verwechslung formähnlicher Buchstaben
  • Auslassen und Vertauschen von Buchstaben, Silben und Wörtern
  • fehlerhafte Dehnung, Dopplung und Schärfung
  • hohe Fehlerzahl bei Diktaten und dem Abschreiben von Texten
  • häufig unleserliche Handschrift

Dyskalkulie-Therapie

Eine Rechenstörung / Dyskalkulie wird nach dem internationalen Klassifikationsschema ICD-10 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wie folgt definiert:

 

„Diese Störung bezeichnet eine Beeinträchtigung der Rechenfertigkeiten, die nicht allein durch eine allgemeine Intelligenzminderung oder eine unangemessene Beschulung erklärbar ist.“

 

Das Hauptdefizit von Dyskalkulie ist eine mangelnde Beherrschung grundlegender Rechenfertigkeiten wie Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division.

 

Mögliche Anzeichen für eine Dyskalkulie:

  • Probleme beim Benennen und Schreiben von Ziffern und Zahlen
  • wenig oder kein Verständnis für die mathematische Logik
  • Aufgaben werden nur sehr langsam gelöst
  • auch in höheren Klassenstufen noch Abzählen der Finger
  • Mengen müssen immer wieder erneut gezählt werden
  • Zahlen werden verdreht z.B. 23 statt 32
  • Probleme mit den Stellenwerten
  • Rechenarten werden verwechselt
  • Probleme im Umgang mit der Uhr
  • Textaufgaben werden vermieden

Kontakt

Carolin Schmidt

 

Teamleitung Elementarbereich

Dipl. Soz.-Päd. (FH)

Legasthenie/Dyskalkulietherapeutin (BVL)

Hauptstr. 60

85778 Haimhausen

08133/4019401

 

carolin.schmidt@zweckverband-jugendarbeit.de